Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis:
1. Bis 1828........................................................................................................................................................1
1.1 Beide Eltern fütterten ihre Kinder geistig............................................................................................1
1.2 Julius Vater wird Gouverneur des Prinzen Carl...................................................................................5
1.3 Namensänderung in <von Minutoli>...................................................................................................9
1.4 Julius Vater auf Forschungsreise in Ägypten.....................................................................................11
1.5 Studium und Referendariat ...............................................................................................................16
2. Posen..........................................................................................................................................................21
2.1 Ansichten von Posen ........................................................................................................................21
2.2 Julius Brüder Adolph und Alexander ................................................................................................31
2.3 Familienfeiern..................................................................................................................................35
2.4. Das belebende Element der Saison - landet auf der Grolmanschen Familiendecke. ............................36
2.5 Der gesellige Vereinsgründer ...........................................................................................................40
2.6 Das Minutoli-Tableau für den König ................................................................................................40
2.7 Opernkomponist, Stadtverordneter, Vereinsgründer ..........................................................................43
2.8 Familiengeschichten.........................................................................................................................45
2.9 Im Dienst der Polizei........................................................................................................................48
2.10 Rom und Neapel ..............................................................................................................................50
2.11 König Friedrich Wilhelm IV. in Posen..............................................................................................51
2.12 Die Reise nach Konstantinopel und Jerusalem ..................................................................................52
2.13 Reise zum Studium des Gefängniswesens im Ausland ......................................................................52
2.14 Vertrauen in einer nicht leicht zu gewinnenden Provinz ....................................................................65
2.15 Probleme mit der nationalpolnischen katholischen Kirche.................................................................69
2.16 Nadelstiche gegen die Besatzungsmacht - Probleme bei der Gründung von Feuerrettungsvereinen ....73
2.17 Vorbereitungen für polnische Aufstandsversuche?............................................................................75
2.18 Die Entdeckung des großen polnischen Aufstandsversuchs in Posen .................................................79
2.19 Der Tod des Vaters ..........................................................................................................................93
3. Polizeipräsident in Berlin ..........................................................................................................................96
3.1 Ich dude Niemanden zwischen mir und dem König...........................................................................96
3.2 Der öffentliche Polenprozess ..........................................................................................................100
3.3 Streifzüge, die an den Kalifen von Bagdad erinnerten .....................................................................102
3.4 Die Vereinfachung des inneren Dienstes nach einer Revision..........................................................103
3.5 Mehr Vorfälle und Ereignisse in die Rapporte! ...............................................................................106
3.6 Der Agent Joel Jacoby....................................................................................................................106
3.7 Wegen der Pariser Ereignisse sind die Lesezimmer überfüllt...........................................................108
3.8 Lucie Lenz will dem Polizeipräsidenten und der Regierung gerne nützlich sein...............................110
3.9 Volksversammlungen in Berlin ......................................................................................................112
3.10 Beim Embryo der Revolution in der Berliner Zeitungshalle ............................................................114
3.11 Zeit eifriger Agententätigkeit..........................................................................................................116
3.12 Die Gefahr einer ernstlichen Reibung mit Arbeitern........................................................................122
3.13 Die Ereignisse spitzen sich zu. Der 15. März 1848..........................................................................125
3.14 Unbewaffnete Schutzkommissionen ...............................................................................................131
4. Die Berliner Revolution ...........................................................................................................................135
4.1 „Mein Lieber Minutoli, Sie sehen immer zu schwarz!“ - Der 18. März 1848 ...................................135
4.2 Der Friedensprediger wird durch Straßenkot geschleift ...................................................................139
4.3 Stunden, in denen der Polizeipräsident als verschollen galt .............................................................143
4.4 Der Polizeipräsident muss wieder in die Nähe von Barrikaden ........................................................148
4.5 Der Rückzug der Truppen am 19ten März 1848 ..............................................................................149
4.6 Es steht Alles auf dem Spiel. - Der Polizeipräsident an der Spitze der Berliner Bürgerwehr .............151
4.7 Die bisherige Geschäftshaltung ist völlig über den Haufen geworfen...............................................158
4.8 Erste Bemühungen um die Zurückführung von Militär....................................................................159
4.9 Der heimliche Abtransport der größten Kostbarkeiten aus dem Schloss. ..........................................160
4.10 Geburtshelfer bei der Gründung der polnischen Legion...................................................................163
4.11 Der Umritt als Ablenkungsmanöver................................................................................................164
4.12 Der Streit um die Beerdigung der Gefallenen..................................................................................166
4.13 Minutoli und die berittene Bürgerwehr ...........................................................................................172
4.14 Die große Volksversammlung vor dem Schönhauser Tor ................................................................174
4.15 Die Rückführung der Truppen nach Berlin......................................................................................177
4.16 Gustav Adolph Schlöffel und <Pontius Pilatus>..............................................................................184
4.17 Die Reorganisation der Berliner Polizei ..........................................................................................190
4.18 Der Polizeipräsident als Freund eines russischen Revolutionärs?.....................................................191
4.19 Streiks und fliegender Buchhandel..................................................................................................192
4.20 Nachrichten aus Posen....................................................................................................................194
4.21 Unvergessliche Verdienste um den Staat.........................................................................................195
4.22 Majestät! Ich quäle mich Tag und Nacht!........................................................................................198
4.23 Schwierigkeiten mit der Reorganisation der Polizei ........................................................................200
4.24 Ich befehle ihnen, mir auf das Offenste zu sagen ... ........................................................................201
4.25 Die Rückkehr des Prinzen von Preußen ..........................................................................................204
4.26 Der Zeughaussturm – eine Aktion zugunsten der Reaktion?............................................................207
4.27 Der Thronfolger: „Es müssten mehr Truppen nach Berlin!“ ............................................................209
4.28 Friedliche Wächter mit Friedensstäben ...........................................................................................213
4.29 Die Entlassung...............................................................................................................................215
5. Außer Dienst............................................................................................................................................219
5.1 Die Revolution ausmärzen..............................................................................................................219
5.2 Der Kampf um die Wiederanstellung..............................................................................................224
5.3 Auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung........................................................................228
5.4 Der zweite Wohnsitz in Bamberg ...................................................................................................229
5.5 Recherche zur Geschichte der frühen Hohenzollern ........................................................................230
5.6 Quellenstudien auf der Plassenburg ................................................................................................233
5.7 Erkundigungen über Minutolis Lage und Aussichten ......................................................................236
5.8 Erinnerungen aus meinem Leben, eine umfangreiche Handschrift ...................................................239
5.9 Der Dank des Königs für die urkundlichen Forschungen .................................................................242
5.10 Die Entdeckung von Porträts unter Farbschichten ...........................................................................249
5.11 Analyse der 1848-er Ereignisse, um Schuldige abzustempeln..........................................................252
5.12 Unsere Liebe verjüngt sich immerdar. ............................................................................................257
5.13 Eine Bitte ins Herz meiner Königin ................................................................................................258
5.14 <Die Mark Brandenburg - Berlin und Cöln im Jahre 1451> ............................................................260
6. Generalkonsul in Spanien und Portugal .................................................................................................265
6.1 Die Konsulate sind jetzt die glänzendsten Exile. .............................................................................265
6.2 Madrid und die Audienz bei der Königin ........................................................................................266
6.3 Beschwerliche Reisen ....................................................................................................................269
6.4 Bis auf den Pik de Teneriffa ...........................................................................................................272
6.5 Markgraf Johann von Brandenburg.................................................................................................275
6.6 Schwierigkeiten, seine Exequatur für Portugal ausgehändigt zu bekommen.....................................276
6.7 Der Wohnsitz in Barcelona.............................................................................................................278
6.8 Der Generalkonsul löst archäologische Grabungen aus. ..................................................................283
6.9 Beobachter bei einem Prozess gegen einen Königsmörder...............................................................287
6.10 Amtliche Berichte aus Tanger und Tiere für Museen in der Heimat.................................................289
6.11 In Vertretung des preußischen Gesandten .......................................................................................292
6.12 Die wissenschaftliche Untersuchung des Stierkampfes....................................................................296
6.13 Orden für Bücher ...........................................................................................................................299
6.14 Die Umgestaltung des Platzes Puerta del Sol ..................................................................................301
6.15 Cadiz und Puerto Santa Maria ........................................................................................................302
6.16 Portugal und seine Kolonien im Jahre 1851 ....................................................................................304
6.17 Ich fühle mich wie im Exil. ............................................................................................................306
6.18 Entschiedene Ablehnung der begehrten Vermittlung. ......................................................................307
6.19 Bitten, wieder in Preußen verwendet zu werden ..............................................................................309
6.20 In den Pyrenäen Schmugglerschlachten mit Karabiniers..................................................................311
6.21 Kirchenkunst und Oratorien althebräischer Musik...........................................................................312
6.22 Persönliche Differenzen mit der königlichen Gesandtschaft in Madrid. ...........................................313
6.23 Nach der Revolution von 1854 neue Uniformen für die Offiziere. ...................................................316
6.24 Der Bischof an Minutolis Tafel ......................................................................................................317
6.25 Der letzte Brief an FW IV. - über den Empfang bei König Pedro V. ................................................318
6.26 Die statistische Reduzierung der preußischen Handelsbeziehungen .................................................319
6.27 Der Kunstsammler .........................................................................................................................320
6.28 Rückkehr in die Heimat mit Kisten gesammelter Naturalien und Kunstwerken................................321
7. Ministerresident und Generalkonsul für Persien....................................................................................324
7.1 Entscheidung für das Land der Dichter Hafiz und Sadi....................................................................324
7.2 Die dreimonatige Reise nach Teheran.............................................................................................328
7.3 Der feierliche Einzug der ersten preußischen Gesandtschaft in Teheran...........................................334
7.4 Empfang der preußischen Abgesandtschaft beim persischen Schah Nasr-ed Din..............................337
7.5 Diplomatische Tätigkeiten..............................................................................................................338
7.6 Lithographierte Bücher, Handschriften und Mosaikstühle ...............................................................340
7.7 Wilhelm von Grolman....................................................................................................................345
7.8 Naturwissenschaftliche Experimente auf dem Demawend...............................................................347
7.9 Probleme, ein Haus für die preußische Gesandtschaft zu mieten......................................................351
7.10 Die Zeltstadt des Schahs.................................................................................................................352
7.11 Die Dienstreise in den Süden Persiens ............................................................................................352
7.12 Reste des Altertums in Pasargadä und Persepolis ............................................................................355
7.13 Schiraz, die Stadt der Rosen und der Nachtigallen ..........................................................................357
7.14 Die letzte Dienstreise .....................................................................................................................359
8. Nach Minutolis Tod .........................................................................................................................364
8.1 Die Nachricht von Minutolis Tod ..................................................................................................364
8.2 Der Nachlass..................................................................................................................................366
8.3 Räuber und Hunde an Minutolis Grab.............................................................................................369
8.4 Die aussterbende Familie von Minutoli...........................................................................................371
8.5 Minutolis letzte Reise - im Postpaket nach Teheran ........................................................................373
8.6 Kurze Historiographie - falsches Geburtsjahr und falsche Mutter. ...................................................375
8.7 Spurensuche...................................................................................................................................376
8.8 Den Namen des Bürgerfreundlichen Minutoli kennt das Berliner Straßenverzeichnis nicht..............379
9. Anhang.................................................................................................................................................380
9.1 Kurzbiographie des Dr. Julius von Minutoli....................................................................................380
9.2 Personenindex:...............................................................................................................................380
9.3 Abbildungsnachweise:....................................................................................................................382
9.4 Herzliche Dankesworte …..............................................................................................................382
9.5 Die Autorin...................................................................................................................................383
9.6 Textnachweise: ..............................................................................................................................384

Auszug aus dem Kapitel:

3.3 Streifzüge, die an den Kalifen von Bagdad erinnerten

S. 100:

 

Minutoli kümmerte sich auch in Berlin um die Armenpflege.[1] Unkenntlich gemacht erforschte er die Not der Armen in den Hütten der Vorstädte. Der Generalleutnant Karl von Prittwitz erkannte ihn einmal. Daher schrieb er in seine Erinnerungen, Minutoli sei es innerhalb kurzer Zeit gelungen, sich bei der Berliner Bevölkerung <durch persönliche Tätigkeit und durch Streifzüge, welche an den Kalifen von Bagdad erinnerten, eine gewisse Popularität zu erwerben.>[2] Der berühmte Kalif von Bagdad war der weise mohammedanische Herrscher Harun al Raschid, der zur Zeit Karls des Großen residierte. Bekannt war das Märchen von Wilhelm Hauff, in dem der Kalif mit seinem Großwesir durch die Basare zog, um zu erfahren, was die Untertanen dachten. Offensichtlich verstand Prittwitz das falsch, wenn sich der Polizeipräsident bei dem Mangel an tüchtigen Polizeibeamten in einfachen Kleidern - ob mit Perücke und/oder falschem Bart wissen wir nicht - selbst auf machte, um sich wie in Posen aktiv um die Armenpflege zu kümmern.[3] Ein Armenzentrum, wo ein hoher Anteil von Mietsteuer befreiten Bewohnern auf engstem Raum zusammen lebten, gab es in der Gartenstraße, weitere in der Königstadt, dem Stralauer Viertel, dem Spandauer Viertel und der Luisenstadt. Obwohl <die Tür des Polizeipräsidenten jedem von früh bis spät geöffnet war>, ließ er die Bettel- und Sittenpolizei

 

besonders streng vorgehen. Zum Geburtstag des Königs am 15. Oktober 1847 wurde die Mehrzahl der wegen der Hungertumulte im April minder schwer Bestraften amnestiert.

 



[1] Hachtmann, Rüdiger: Berlin 1848, Berlin 1998, S. 25.

[2] Minutoli, Julius von: Erinnerungen aus meinem Leben, S. 18.

[3] Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Nr. 10425, Fol. 68.

 

Auszug aus dem Kapitel Spurensuche

 

S. 364:

 

Das Familienarchiv, das Alexander und Arthur von Minutoli-Woldeck in Friedersdorf aufgebaut hatten, wurde nach dem zweiten Weltkrieg teilweise von der im Schloss Friedersdorf einquartierten Wehrmacht, eventuell von den dann einmarschierten Russen, die noch Wagenladungen umfassenden Reste von Polen nach Warschau und Breslau gebracht. Betrachtet man die Angaben in der Liste der sogenannten Kriegsbeute, dass einzelne Ölgemälde durch Fußtritte und Schnitte mutwillig zerstört, andere durch den Transport beschädigt wurden, so drängt sich der Verdacht auf, dass man nicht von einer Plünderung durch Polen sprechen kann, sondern eher von einer Rettungsaktion Kunst liebender Leute vor Vandalismus. Scheinbar konnten sie sich keine Zeit für die sachgemäße Verpackung nehmen oder sie aus Mangel an Verpackungsmaterial nicht besser bewerkstelligen.

 

1987 tauchte ein Ölgemälde aus dem Friedersdorfer Schloss auf dem Münchner Kunstmarkt auf. Es war das 128 x 100 cm große Bild, das Heinrich von Minutoli mit den Stammesältesten unter dem grünen Prunkzelt in der Oase Siwah in Ägypten zeigte. Louis Faure hatte das Ölgemälde nach Minutolis Skizzen gemalt. Da Heinrich Menu von Minutoli sozusagen der Gründer des Berliner Ägyptischen Museums war, wurde es 1990 vom Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums gekauft. Es hängt jetzt in der Remise des Ägyptischen Museums, die allerdings nur für Veranstaltungen geöffnet wird.[1]

 

Der amerikanische Kunsthistoriker Ames, der sich mit italienischer Kunst beschäftigte und in diesem Zusammenhang Bilder aus dem Friedersdorfer Schloss gesehen hatte, bedankte sich in seinem 1966 veröffentlichten Buch <Prince Albert and Victorian Taste> bei Frau Dr. Stanislawa Sawicka an der Universität Warschau und Dr. Jan Reiter in Breslau für die Mitarbeit. Daher nahm ich an, dass man in Breslau Spuren des Minutoli-Nachlasses finden könnte. In meinen Schulferien bestimmten die Nachforschungen zur Familie des Julius von Minutoli meine Reiseziele. Im Juli 2002 machte sich die Autorin auf den Weg nach Breslau, um nach Schriftstücken und Bildern aus der Minutoli-Sammlung zu suchen. Im Staatsarchiv in der Pomorska fand sie nur Briefe aus der Zeit zwischen 1942 und 1945, im Lemberg Archiv und in der Bibliothek des Historischen Instituts der Universität Breslau in der Swenska-Straße 49 nichts. In der letzten Bibliothek befand sich jedoch das Buch von Julius von Minutoli über den Kurfürsten Friedrich II., zwei Bücher seines Vaters Heinrich, die Reise zum Tempel des Jupiter Ammon und die Nachträge dazu, sowie drei Bücher der Grafen von Pfeil. Diese Anhäufung könnte eventuell auf Teile der Friedersdorfer Bibliothek hinweisen. Eines der Bücher wurde erst 1981 eingearbeitet.

 

Außerdem kann man über Internet erfahren, dass der <Berliner Kalender für das Gemein Jahr 1839>, in dem mehrere Stahlstiche nach Minutolis Zeichnungen veröffentlicht wurden, in Polen noch existiert und somit ebenfalls aus Schloss Friedersdorf stammen könnte. Bedauerlich ist nur, dass man mehr als 50 Jahre nach Kriegsende und in einem europafreundlichen und kulturell aufgeschlossenen Klima keine Angaben über diese sogenannte Minutoli-Sammlung bekommt. Alle Akten in den Archiven in Breslau enden 1945! Meine Hoffnung bleibt, dass eines Tages doch noch Teile dieses Nachlasses auftauchen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 



[1] Heute kann man das gereinigte Ölgemälde im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel bewundern. Es befindet sich in der Ägyptischen Abteilung im Raum 111 neben der großen Vitrine, die zur Ausstellung von Kostbarkeiten aus der ägyptischen Sammlung Minutoli gewidmet ist.

 

 

Kontakt:                                    

Dorothea Minkels,

1. Vorsitzende der Minutoli-Gesellschaft Berlin e.V.

Oranienburger Chaussee 40 B

D-13465 Berlin              

Mail: dminkels@t-online.de